Auf dem Weg geistiger Jüngerschaft & Meisterschaft (alle)
Eine Abhandlung über Weisse Magie
http://netnews.helloyou.ch/bkgr/cab1300/file1328.html
Nun erhebt sich die praktische Frage: Wie kann man die falsche Schwingung überwinden?
Erstens: Man muss erkennen, was eine falsche Schwingung ist, und man muss eine Reaktion registrieren können. Eine Schwingung, ein Impuls, eine Gefühlswallung, ein Verlangen entspringen einem niederen Aspekt der Formseite. Sie unterscheiden sich von einer Emanation, die von der Seele herkommt. Die beiden Einwirkungen auf den Gefühlskörper müssen als verschieden erkannt werden So muss man die Frage stellen: Ist diese Reaktion eine Rückwirkung auf das Leben der Persönlichkeit, oder ist sie eine Resonanz auf das Seelenbewusstsein? Kommt dieser Impuls, der meinen Gefühlskörper zur Tätigkeit anregen möchte, von dem göttlichen Leben in mir, oder kommt er von dem Formaspekt in irgendeiner seiner Manifestationen? Lässt dieser Impuls meinen Astralkörper in einer solchen Weise aktiv werden, dass jene, mit denen ich in Verbindung stehe, dadurch verletzt werden, oder wird ihnen geholfen? Werden sie gehemmt oder gefördert?
Ein genaues Studium seiner emotionellen Reaktion bringt den Menschen zu der Betrachtung jenes grundlegenden Kennzeichens, das nicht genug hervorgehoben werden kann angesichts der heutigen Weltlage: der Harmlosigkeit (Enthaltung von Unrecht, Schädigung, Verletzung). Ich sage euch, dass das Erlangen von Harmlosigkeit im positiven (nicht negativen) Sinn bedeutet, dass man jene Stufe erreicht hat, die bestimmt zum Tor der Einweihung führt. Wenn man sie zuerst erwähnt, so scheint sie ziemlich unbedeutend zu sein und das ganze Thema der Einweihung erscheint dadurch derart herabgesetzt, dass es unwichtig wird. Aber es sollte ein jeder, der so denkt, erst einmal diese Harmlosigkeit in die Praxis umsetzen, die sich auswirkt in rechtem Denken (weil sie auf einsichtsvoller Liebe beruht), in rechter Rede, weil sie von Selbstbeherrschung gezügelt wird, und in rechtem Handeln (weil sie auf ein Verstehen des Gesetzes gegründet ist), und er wird merken, dass dieser Versuch alle guten Kräfte und Fähigkeiten seines Wesens mobilisiert, und dass man sehr viel Zeit braucht, ehe sich ein Erfolg einstellt. Es ist nicht die «Harmlosigkeit», die der Schwäche oder einer sentimentalen, liebevollen Veranlagung entspricht, die alles Unangenehme vermeidet, weil es die einmal festgelegte Harmonie des Lebens stört und umwirft und folglich Unbehagen herbeiführt. Es ist nicht die «Harmlosigkeit» des wenig entwickelten, negativen, unfähigen Menschen, der nicht die Kraft hat zu verletzen, weil seine innere Ausrüstung ein so kleines Format hat, dass damit nur wenig Schaden angerichtet werden kann.
Es ist jene Harmlosigkeit, die aus wahrem Verständnis und der Herrschaft der Seele über die Persönlichkeit herrührt, und die unvermeidlich zu geistiger Wesensäusserung im täglichen Leben führt. Sie entspringt der Fähigkeit, in das Bewusstsein und die Erkenntnis eines Bruders einzutreten, und wenn man das erreicht hat, ist alles vergeben und vergessen in dem Wunsch, ihm beizustehen und zu helfen.
...
Die Ausübung der Harmlosigkeit ist für den Aspiranten der beste und leichteste Arbeitsweg. Dann gibt es nichts in ihm, was irgendeinem Leben in irgendeiner Form feindselig gesinnt ist, und er zieht also nur das an, was wohltätig wirkt. Er benutzt die so angezogenen wohltätigen Kräfte, um anderen Wesen zu helfen. Dies muss der erste Schritt sein; die damit verbundene Disziplinierung und die ständige Überwachung aller Handlungen auf den drei Ebenen menschlicher Evolution und aller Reaktionen bringen den Emotionalkörper unter die Herrschaft des erleuchteten Denkvermögens. Dies bringt auch das Verständnis für die Mitmenschen mit sich.
Dann gibt es zweitens eine spätere Stufe, auf welcher der Jünger lernt, die falschen Schwingungen und zerstörenden Energien zu absorbieren und umzuwandeln. Er hat weder Schutzwände noch Schranken. Er sondert sich nicht ab und isoliert sich auch nicht von seinen Brüdern. Er hat gelernt, durch Harmlosigkeit alle bösen Ausstrahlungen zu neutralisieren. Nun wirkt er mit einer neuen Art von Positivität. Entschlossen und im vollen Bewusstsein dessen, was er tut, sammelt er alle bösen Ausstrahlungen (zerstörerische Energien und falsche Kräfte), zerlegt sie in ihre Bestandteile und schickt sie neutralisiert, machtlos und harmlos, jedoch im Wesen unverändert, dorthin zurück, von wo sie kamen. Ihr sagt, dass dies eine schwierige Lehre sei und dem durchschnittlichen Aspiranten nur wenig sage? Das ist immer die Methode esoterischer Lehre, aber jene, die wissen, werden verstehen und für sie spreche ich.
Eine andere Methode noch höheren Grades wird von den Eingeweihten angewandt. Durch eine Kenntnis des Gesetzes und bestimmter Machtworte können sie diesen Energien befehlen, sich umzudrehen und zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren. Aber mit dieser Methode haben wir nichts zu tun. Es muss noch sehr viel Harmlosigkeit praktisch betätigt und ein scharfes Auge auf ihre Anwendung im täglichen Leben gerichtet werden.
Die rechte Lenkung astraler Energie kann in ihren drei Aspekten aus dem uralten Regelbuch zusammengefasst werden, das den Chelas der Anfangsgrade gegeben wird. Alle wahren esoterischen Schulen beginnen mit der Beherrschung des Astralkörpers, und der Chela muss diese drei Regeln seinem Gedächtnis einprägen und praktisch anwenden, sobald er einmal in der Bezeigung von Harmlosigkeitwirklich einige Fortschritte gemacht hatte.
Regel I. Tritt ein in deines Bruders Herz und erkenne seine Sorgen und Nöte. Dann sprich. Aus den gesprochenen Worten soll ihm jene starke Kraft zuströmen, deren er bedarf, um sich von seinen Fesseln zu befreien. Doch nicht du sollst sie ihm abstreifen. Deine Aufgabe ist es, verständnisvoll zu ihm zu sprechen. Die Kraft, die er empfängt, wird ihm bei seiner Arbeit helfen.
Regel II. Tritt ein in die Gedankenwelt deines Bruders und lies seine Gedanken, doch nur, wenn deine Gedanken rein sind. Dann denke nach. Lass die so geschaffenen Gedanken in deines Bruders Denken fliessen und sich mit diesem vereinen. Doch bleibe neutral und innerlich losgelöst, denn niemand hat das Recht, seines Bruders Denken zu beherrschen. Das einzige Recht, das es hier gibt, wird ihn zu den Worten veranlassen: «Er ist von Liebe erfüllt. Er steht mir bei. Er weiss. Er denkt mit mir und ich bin stark genug, das Rechte zu tun.» Lerne so zu sprechen, lerne so zu denken.
Regel III. Verbinde dich mit deines Bruders Seele und lerne ihn kennen, so wie er ist. Dies kann nur auf der Ebene der Seele geschehen. Anderswo nährt eine solche Vereinigung nur sein niederes Leben. Dann richte dein Augenmerk auf den Plan. So wird er erkennen, welche Rolle er, du und alle anderen Menschen darin spielen. So wird er ins Leben eintreten und das vollbrachte Werk kennen.
Eine diesen drei Regeln beigefügte Bemerkung lautet:
«Diese drei Energien, des Sprechens, des Denkens und der Absicht, vom Chela verständnisvoll gehandhabt und mit den erwachenden Kräften seines Bruders, dem er zu helfen sucht, vereint, das sind die drei Energien, mit denen alle Adepten wirken.»
Es ist beinahe unmöglich, diese uralten Formeln in entsprechende Begriffe zu übersetzen; die obige grobe Umschreibung wird jedoch dem Erleuchteten die darin liegende Idee andeuten. Diese Regeln fassen die wenigen Gedanken zusammen, die der Durchschnittsaspirant begreifen muss, um die Energie richtig lenken zu können, und für die er bereit ist.
Das jetzige Zeitalter und die Zukunft.
...
Der Mensch, der danach strebt, ein Kontaktpunkt zwischen den chaotischen Zuständen und Jenen zu werden, die für konstruktive Ziele und Ordnung wirken, sollte in allem, was er tut, auch jenen so sehr notwendigen Faktor des gesunden Menschenverstandes benutzen. Dazu gehört immer die Befolgung des Gesetzes des Kräftehaushaltens, was sich aus dem Unterscheidungsvermögen und einem echten Wertgefühl ergibt. Wo diese vorhanden sind, wird Zeit und Kraft gespart, Energie weise verteilt, übertriebener Eifer vermieden, und die Grossen können sich auf den Scharfsinn des Aspiranten verlassen und so einen Helfer an ihm finden.
***
Dem Wesen nach, sind die Aussagen selbsterklärend und stehen wohl bereits hinreichend für sich. Bei denen, mit welchen man geistig mehr zusammenarbeitet, geht es nicht um das äußere Persönliche Leben des Individuums. Dieses unterstehst erstens der jeweiligen Seele, zweitens der Geistmonade, drittens ggf. einer bestimmten Gottheit usw. Es geht Dritte nichts an, außer, man pflegt eine Freundschaft miteinander und ist im Austausch.
Allerdings ist bei geistiger Gruppenarbeit auch vorauszusetzen, dass jeder sein eigenes Leben hinreichend im Griff hat und sich so konstituiert, dass die Gruppe nicht belastet wird. Keiner ist in irgend einer Pflicht äußeren Kontakt und Austausch zu anderen zu pflegen, außer es ergibt sich der passende Raum und würdige Rahmen, so dass ein Austausch von allen gewünscht und entsprechend gepflegt wird. Die Hausaufgaben müssen aber von allen, die bei einer geistigen Gruppenarbeit neuer Zeit mitwirken, bereits selbst gemacht sein. Denn man wirkt ja mit seinem gesamten Wesen und alles hat seine Auswirkung und beeinflusst / oder manipuliert sogar andere entsprechend.
Ansonsten muss jeder erst einmal selbst zusehen, dass er seinen eigenen Psycho- und Energiemüll entsprechend klärt, ohne andere damit zu belasten. Auch will kein geistiger Jünger irgend etwas von persönlichen Dramen wissen, da ein jeder aus eigenen Inkarnationen genug davon in sich trägt und irgendwann das Interesse an derlei im wesentlichen verliert. Man belastet andere Menschen auch nicht mit irgendwelchen grobklotzigen Energien, sondern der Mensch hat seine Ebene, die Seele hat seine Ebenen und die Geistmonade hat ihre Ebenen. Die Seele zeichnet sich nicht durch Macht oder Gewalt aus, sondern durch feinstoffliches Empfindungsvermögen und Einsicht.