Meister Eckhart: Psychologie des Geschehens (alle)

Devino M., Sonntag, 16.01.2022, 21:17 (vor 828 Tagen) @ Devino M.
bearbeitet von Devino M., Montag, 17.01.2022, 09:00

"Wenn die Seele etwas erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und tritt in ihr eigenes Bild ein."

- Meister Eckhart -
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Das ist in etwa auch der Grund, warum man sagt, dass jeder für sich Selbst grundsätzlich und grundlegend verantwortlich ist. Weniger geht es um eine egoistische Weltanschauung hierbei. Auch nicht dass man für etwas äußeres was einem begegnet in jeglicher hinsichtlich Verantwortung trägt, da man ja mittels des Selbst ein Gewahrsein dessen hat und so auch von dem, wovon man Kenntnis erhält, einen gewissen Anteil mit verantwortet. In der Veranschaulichung geht es mehr um das Augenmerk des Zwischenraums. Denn mit allem womit man in Verbindung steht oder kommt, hat man einen inneren oder geistigen Raum eingeräumt, damit etwas zustande kommen kann, d.h. zu irgend einer Art von gemeinsamer Erfahrung. Die Verantwortung liegt also im Raumangebot, selbst wenn es offenbar äußere Umstände sein mögen, dennoch hat es zunächst einen geistigen Raum in einem, mit dem es in Resonanz steht.

Mit vielem, besteht die Verbindung mehr psychologisch, als denn tatsächlich. Man beachte z.B. um eine Begegnung oder gemeinsame Erfahrung, was da alles zunächst bloß im mentalen oder emotionalen Bereich und so auch vor allem psychologisch von statten geht, im Verhältnis zu dem, was als äußeres Ereignis diesem tatsächlich gegenüber steht. Somit setzt man sich mit allem psychologisch weit mehr auseinander, als es zum Bruchteil einer äußeren Erfahrung notwendig dazugehört. Sicherlich hat manches eben auch mit der Menschlichen Multidimensionalität oder den drei äußeren Erfahrungswelten zu tun. Und dennoch ist die Psychologie des Geschehens das, womit man im wesentlichen mehr befasst ist, als mit dem Geschehen in äußerer Weise. Denn es bezieht ja auch solcherlei mit ein, was überhaupt nicht Zustande kommt oder überhaupt eine direkte Schnittmenge zu äußeren Geschehen beinhaltet. Anders gesagt, geht es um den eigenen Raum, dem man dem Geschehen einräumt, womit man mehr befasst ist.

Und schließlich kommt hier der energetische Aspekt von allem hinzu. Denn genau diese innere Auseinandersetzung ist auch das, was die Energie mehr bewegen kann, als eine äußere Beziehung oder Kontakt es oft vermögen, denn es hat nicht alles mit der äußeren Erscheinung eben darum zu tun. Allerdings die Frage, wie weit man sich womit auseinandersetzt, wenn man sich nicht mit äußeren Ereignissen und einem Geschehen befasst? Im Grunde sind die geistigen Mittel und Möglichkeiten grundsätzlich alle allen gleich oder in gleicher Weise verfügbar. Es spielt also keine Rolle, welche Rolle jemand irgendwelchen äußeren Zusammenhängen oder sei es Amtswegen nach spielt. Es sei denn man lässt sich auf die Psychologie des Geschehens ein, die den bestimmten Rollen anhaftet, dann wird auch die Energie bis zu einem gewissen Grad in entsprechende Kreise gelenkt. Sieht man also davon ab und nimmt es alles als psychologisches Konstrukt, dann ist geist-energetisch grundsätzlich allen alles in ähnlicher Weise möglich. Die Frage ist, ob die Psychologie das Geschehen umfasst oder zu fassen bekommt in entsprechender Weise.

Hier passt der Spruch auch gut: "Es wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht."
Da vieles eben darum, 'nur' Psychologie ist, vom Stand des Menschen und der Psyche. Geistig jedoch gesehen ist alles Energie und hat oft einen größeren Zusammenhang, als das, was mit bloß äußeren Ereignissen oft verbunden ist. Darum macht nicht die äußere Erscheinungswelt die Welt aus, wie sie ist, sondern die Energie hinter allem und die Psychologie des Geschehens, welche man mithin auch Selbstreflektion nennen kann u.dgl.m.n. Daher ist das was mehr oder weniger unerkannt vonstatten geht, von größerer Tragweite und Bedeutung meistens, als das, was man äußerlich in der Welt irgendwo präsentiert bekommt. Es kann ohnehin ja nur die Sichtweise präsentiert werden, von der Bereitschaft abgesehen, die auch jemand mit sich führt. Daher sollte man von außen an vielen Stellen, nicht mehr erwarten, als man erwarten können kann. Die Verantwortung nicht aufs äußere Schachbrett legen, sondern sich fragen, welchen Frequenzraum man wie eröffnet, um die Erwünschten, anstelle der unerwünschten Dinge anzuziehen und zu fördern.


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