A.Schweitzer: Stunden der Sammlung (alle)
"Suche Stunden der Sammlung, damit die Seele zu dir sprechen kann."
- Albert Schweitzer -
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Das ist eine gute Erklärung zur Bedeutung von Nachdenken/Nachsinnen. Etwas durch seine Seele durchlaufen zu lassen und dann eine Deduktion daraus zu ziehen - im Gegensatz zum Mind-Fuck, der gemeinhin als Denken verstanden wird. Es ist heutzutage kann man sagen elementar, sich Zeit zu nehmen um sich geistig zu sammeln. Vorher ist man auch kaum ernsthaft Handlungsfähig.
Ebenso anderen irgendwo helfen zu wollen, ohne überhaupt bei sich selbst angekommen zu sein und sich selbst bis zu einem gewissen Grad angenommen zu haben. Man sollte schon eine innere Ahnung haben, woran und worin jemand anderes ist oder worauf es überhaupt zunächst ankommt. Ansonsten projiziert man nur seinen eigenen Unsinn auf andere und fängt an sie demgemäß zu behandeln. Oder bei etwas helfen zu wollen, womit andere überhaupt nichts zu tun haben oder zu tun haben wollen. Andererseits meint es natürlich nicht, dass man um die Verblendungen anderer unbedingt aufwendig herumtanzen braucht oder es falsch wäre, Schaden abwenden zu wollen, sofern man es im Rahmen seiner Möglichkeiten kann, unabhängig also mancher Verblendung. Es geht im Zweifelsfalle eher darum, der Seele zu helfen, statt sich auf das zu stützen, was eine Person meinen meint oder auch entgegen dieser.
Wenn einer in seinem Kokon webt, wird er nun einmal das, was sich gegen seine Verblendung richtet, in irgend einer Weise als Angriff interpretieren, vom Stand des Egos aus und widerrum seine Verblendungen dagegen stemmen oder auf andere allen erdenklichen Unsinn projizieren, um so gesehen sein Ego zu schützen. Da jeder in irgend einer Weise in seine Verblendungen und Illusionen eingeflochten ist, denn sonst würde man den reinen Geist so gewahren, wir er ist, und daher ist schon ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich. Wobei natürlich die Form selbst auch einen gewissen Umfang bildet und nicht zugleich Verblendung sein braucht, sondern die Erfahrungswelt, die man zu durchleben sich vorgenommen hat. Der reine Geist ist vom Formaspekt aus, nur schwer fassbar und darum ist dann die Intuition gefragt.
Man kann durchaus annehmen, dass gerade heutiger Tage, nichts ohne Grund geschieht. Mindestens hat ein Geist ja etwas initiiert und es ist eine Kraft und Energie dahinter, denn sonst wäre etwas nicht. Daher sind auch viele Veränderungen durch die erforderlich, die als nächstes zu den bestimmten Dingen und Sachverhalten stehen. Es nutzt auch nichts, manche dann zu polarisieren oder als "böse" zu klassifizieren, obwohl es vielleicht diejenigen sein könnten, die etwas verändern würden, wenn sie wüssten woran sie sind oder wo sie ansetzen sollen. Alle sind aus irgend einem Grund also dort platziert wo sie sind. Entgegen der allgemeinen Masse sollte jemand geistig gesinntes z.B. eher nicht demonstrieren gehen, sondern geistig die Sammlung suchen und Licht in alles womit er verbunden ist einbringen. Damit sich alles irgendwo ordnen kann. Da das Übel mehr als selten so in Erscheinung tritt, dass man grad mit dem Finger drauf zeigen könnte. Es wird oft genug mehr diejenigen nur treffen, die selbst Irregeführt wurden und eigentlich durch hinreichend Erkenntnis, gerade am rechten Platz stehen, um etwas dann zum positiven wenden zu können. Der Kampf gilt nicht wider Fleisch und Blut.
Am meisten hilft also jemand geistig gesinntes, indem er alles durch seine Seele laufen lässt und erfährt um dann Licht einzubringen und Liebe entstehen zu lassen. Um dann meistens äußerlich gar nichts zu machen, allerdings auch die gewisse Bereitschaft zu halten, für den Fall der Fälle und wo erforderlich auch äußerlich dann entsprechend zu handeln. Damit erhält auch die gewisse Masse, die mit einem verbunden sein mag, den entsprechenden Impuls wo erforderlich ist, handeln zu können. Steht man geistig nicht bloß unnütz im Weg, ist oft schon viel geholfen. Wenn man sich selbst rettet, hat man mehr geholfen, als zu meinen, man müsste andere retten, während man vielleicht doch nur andere mehr belastet, als zu nützen. Immer also zuerst bei sich anfangen geistig, d.h. in die innere Stille und Sammlung erst gehen, bevor man irgend ein bloß äußere Aktion ausführt um sich von sich selbst bloß abzulenken.
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