Freiheit von Reaktionen (alle)
Bhagavad Gita 18:46-48
Wenn ein Mensch den Herrn verehrt, der die Quelle aller Wesen ist und der alles durchdringt, kann er durch die Ausführung seiner Arbeit die Vollkommenheit erlangen.
Es ist besser, der eigenen Beschäftigung nachzugehen - selbst wenn man sie unvollkommen ausführt -, als die Beschäftigung eines anderen anzunehmen und sie vollkommen auszuführen. Pflichten, die einem entsprechend der eigenen Natur vorgeschrieben sind, werden niemals von sündhaften Reaktionen berührt.
Jede Bemühung ist von einem Fehler überschattet, ebenso wie Feuer von Rauch verhüllt ist. Deshalb sollte man die Tätigkeit, die der eigenen Natur entspringt, nicht aufgeben, o Sohn Kuntis, auch wenn diese Tätigkeit voller Fehler ist.
Wer selbstbeherrscht und unangehaftet ist und materiellen Genüssen keine Beachtung schenkt, kann durch das Ausführen von Entsagung die vollkommene Stufe der Freiheit von Reaktionen erlangen.
- Krishna -
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Bis zu einem gewissen Grad ist es ohnehin so, dass die bedingte oder bestimmte Natur durch einen Jeden Handlungen vornimmt. Entspricht es einem, dann kann man relativ unangehaftet daraus herausgehen. Entspricht es einem nicht, dann verzettelt man sich darin. Die Freiheit von Reaktionen heißt letztlich so viel, als dass keine Karma darauf zurückfällt und einen diesbezüglich erreicht. Wenngleich Karma nicht notwendig eine Strafe ist, sondern letztlich eine mehr energetische Nachwirkung auf die gewisse Tätigkeit, die dem vorausging. Einsicht und energetische Aufarbeitung, ist der schnellste Weg aus dem Karma, nebst Dienst am Nächsten oder der Allgemeinheit.
Ansonsten sollte man sich nicht in ein Korsett spannen lassen, denn schließlich haben alle ein Anspruch auf ihr eigenes selbstbestimmtes Leben. Gänzlich unabhängig davon, wie scheinbar fehlerbehaftet es sich ausgestalten mag. Erfahrung ist grundsätzlich auch nicht fehlerbehaftet. Es inkarniert grundsätzlich keiner, nur um nach den Vorstellungen Anderer zu leben oder Erfüllungsgehilfe irgendwelcher Vorstellungen zu sein, die andere von einem haben mögen. So, dass alle selbst zusehen mögen, wie sie mit den unerfüllten gehegten Vorstellungen fertig werden mögen. Einen Anspruch an Dritten hat man nicht, wie selbstverständlich man es auch hinnehmen mag, dass Andere gewisse Rollen einnehmen oder erfüllen.
Denn genau dadurch geht man mitunter den Beschäftigungen anderer nach, die meinen irgendeinen Anspruch an einem/Dritten erheben zu können. Unterliegt es nicht ohnehin einer Freiwilligkeit, ist es meist eine Form der Bindung, durch welche etwas bedingt wird. Und Bindung dieser Art ist in den meisten Fällen eine karmische Verstrickung. Und zu jeder Art von Beziehung, gehören immer mindestens zwei. Und jeder hat dann einen Part, der angenommen und ausgeführt wird oder nicht. Sprich, es geht nicht auf, wenn einer Seite nur alle Vorzüge zufallen sollen und alle Nachteile auf der anderen Seite platziert werden. Es wird auf lange Sicht kaum aufgehen, wenn einer übermäßig exzentrisch, selbstgefällig und egostisch oder in sonstiger Weise seinen Part überreizt.
Es kann auf längere Sicht nur bei karmischen Bindungen funktionieren, weil die Energie von beiden im Spiel ist. Ist die Einsicht groß genug, seinen karmischen oder sklavischen Part nicht mehr weiter zu spielen, wird es sich recht schnell ausagieren. Grundsätzlich gibt es keine zwingende Verpflichtung für irgend etwas. Nebst dem, dass man auch aus dem Kreis der Lebenden scheiden kann, ist alles grundsätzlich seiner eigenen Seele lediglich verpflichtet. Und da alles in Gott ist und Gott alles ist, was ist, gibt es überhaupt nahezu nichts, was nicht göttlich ist oder gänzlich unakzeptabel. Da sich alles auf der bestimmten Ebene nur vollzieht oder bestimmten Art der Körperlichkeit, wird die übergreifenden Göttliche Natur dadurch nicht berührt oder verändert.
Somit ist jeder Weg grundsätzlich, bis zu einem gewissen Grad begehbar. Und es ist weit schwieriger sogar, so weit irgendwo in eine falsche Richtung zu gehen, dass man ernsthaften Schaden nehmen könnte, als dass der größere Wert darin liegt, sich nicht über gewisse Routinen und Konditionierungen zu erheben und auch etwas anderes auszuprobieren, als das, was scheinbar vom Umfeld irgendwo beständig erwartet werden mag. Denn die göttliche Ausdehnung, wächst nicht an der bereits bekannten Erfahrung, sondern an dem, was noch nicht bereits vielfach vorhanden ist. Wobei ja alle irgendwo eine andere Fassette des Göttlichen schon repräsentieren, da sie ansonsten unwahrscheinlich überhaupt da wären.
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