Zhuangzi: Eine Herzenslehre (alle)

Devino M., Dienstag, 20.12.2022, 23:48 (vor 693 Tagen) @ Devino M.

"Ein Weg bildet sich dadurch, daß er begangen wird."

- Zhuangzi -
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Alles macht die Erfahrung Gottes und bildet einen Teil der Reflexion Gottes auf die Evolution und als Evolution. Bewusstsein ist an sich eine Relfektieren der Energie und das herausbilden eines Empfindens in Entsprechung der bestimmten Energie. Vielfalt gehört dazu, um eine entsprechende Breite der Reflexion zu ermöglichen. Da jeder Blickwinkel eine andere Art der Erfahrung repräsentiert. Das Übel macht die Erfahrung der Nacht und ist daher durchaus auch von Wert, als Bewusstsein der Nacht. Es wäre vergleichsweise die Erfahrung der Nachtseite und daher mag das Bewusstsein eher beschränkter Natur sein, auch wenn es ebenfalls seine bestimmte Qualität einbringt, um ein bestimmtes Verständnis zu ermöglichen und hervorzubringen. Was auch dem Dahinscheiden entspricht, welches zur Wiedergeburt führt (gemäß Bhagavad Gita). Während die positive Polarisation einen größeren Ausdruck Gottes und daher ein umfassenderes Empfinden einbezieht.

So ist alles ein Weg, der da ist, weil dieser von irgendwem begangen wurde oder wird. Als Erweiterung des Göttlichen an sich, ist kein Weg grundsätzlich falsch oder richtig. Es ist alles ein Weg und eine Ergänzung der Erfahrung. Im Grunde öffnet das Übel den Raum für leidvolle Erfahrungen, wodurch die Empfindungsfähigkeit auf den Plan gerufen wird in Aktion zu treten (einmal in dem Moment für das Erleiden, während das Übel selbst meist nur im Intelligenzaspekt unterwegs ist und einmal als Karma für denjenigen, der noch das Empfinden entwickeln möchte). Ob eine Seele dessen bedarf, kann der individuellen Seele überlassen bleiben. Schließlich ist man nicht gezwungen alle Wege mitzugehen. Genug Wege und Möglichkeiten gibt es und gerade das, was anders ist, ist auch das was Gott als alles was ist, erweitert. Während Konformismus zwar die Energie einer bestimmten Art steigern und diese aufzuladen vermag und eine Art von Intension erzeugt, doch ist die Vielfalt das, was die Tiefe Gottes in der Erfahrung bildet.

Vieles mag daher zwar für einen selbst nicht bedeutsam scheinen, doch braucht man nicht weiter beurteilen, was dies für Andere bedeuten mag, noch sollte. Was nicht sein soll, darf nicht sein? Es gäbe dieses oder jenes nicht, wenn es nicht sein soll. Es ist eine Energie und ein Bewusstsein da, weil es da ist. Man kann sich etwas anschauen, sich seinen Weg wählen und gehen, ohne sich von diesem oder jenem beanspruchen zu lassen. Man braucht das Übel nicht zu befördern, aber man braucht es auch nicht unbedingt zu bekämpfen, da es ohnehin sich selbst verzerrt, wenn es anderweitig nicht genährt wird. Gewisse Erfahrungen sind da, weil in irgend einer Weise danach verlangt wurde, denn es gäbe ohne irgend eine Art von Raumangebot, keine Möglichkeit dass irgend etwas greifen kann.

Man kann sich durchaus fragen, womit und wodurch man die Göttliche Gegenwart erweitern kann. Allerdings kann dies natürlich dann auch herausfordernd sein. Ohnehin sind viele herausfordernden Umstände genau dazu da, um einen aus der Reserve zu locken, um sich selbst zu erfahren. Es gibt nichts zu fürchten und nichts zu verlieren, grundsätzlich. Man kann über sein Vermögen hinaus nicht beansprucht sein, da der Gewahrseinskreis nur so viel enthalten und einbeziehen kann, wie man damit grundsätzlich umzugehen vermag. Nebst der Seele greift ansonsten auch die Überseele. Die Erfahrung und das Licht der Seele haben ihren Anspruch, gewiss die Überseele (Geistmonade) hat einen noch weitergreifenden Anspruch auf ihre Weise, weil es auch stets in der eigenen Natur sich bewegt.

Das multidimensionale Geistige ist weniger dazu da, damit man darin schwelgen kann, sondern es geht auch darin darum eine Erweitung Gottes auf seine Weise an den Tag zu legen. Man sollte schon bereit sein, sich vollends darauf einzulassen. Wenn man die bestimmten äußeren Dinge unbedingt haben möchte, heißt es nicht, dass dies von höherem Geiste getragen sein wird und man wird daher sich an mancher Stelle für das eine oder andere in seinem Rahmen entscheiden müssen. Wenn man alles haben möchte, kann es schon passieren, dass einem nichts bleibt. Wenn man zu allem bereit ist, sprich sich dem Geistigen vollends zu öffnen und hinzugeben, dann wird man alles bekommen, ohne sich dessen bis dahin bewusst gewesen zu sein, dass einem dies so möglich wäre.

Und wenn es heißt, ins kalte Wasser zu springen, wozu sollte man an etwas festhalten, nur weil es vertraut vorkommen mag und einem irgend eine Art von Sicherheit und Kontinuität oder Stabilität suggeriert? Was hat man damit gewonnen, was nicht schon in einem da war dahinghend? Natürlich kann man sich fragen, ob es Gottes würdig ist. Um der Weg für einen angemessen ist. Doch letztlich ist alles Gangbare zunächst eine Option und man kann viele frühere Vorstellungen zur konventionellen Moralität an den Sargnagel alsdann hängen. Denn was bringt es einem, sich als Gutmensch zu geben, während man weder Empathie noch Verständnis der tatsächlichen Situation oder den Umständen entgegen zu bringen vermag? Man macht sich damit nur schnell etwas vor, um sich selbst im eigenen moralischen Weltbild zu gefallen.

Es bedürfen Andere nicht der Belehrung über Werte, sondern einer Erweiterung des Mitempfindens, wodurch alles andere sich in natürlich Weise selbst ergibt. Und auch hierzu kann Leid und Übel mehr beitragen, als selbstgefällige Gutmenschlichkeit (vor allem dem äußeren Anschein nach). Es geht um ein lebendiges Erfahren und Mitempfinden, was der Herzenslehre entspricht. Der werte Wertekompass ist nicht selten verrückt am spielen heutiger Tage bei vielen und die innere Gesinnung wird hervorgekitzelt und auch gewisse Themen die es aufzuarbeiten gilt. Dies kann auch der Natur sein, die einem nicht entspricht und worin man sich verfangen hat oder schon über viele Lebenszeiten und Inkarnationen hineinmanövriert hat. Doch was ist man wirklich? Ist es die Erfahrung allein, die man ist? Oder ist es das Herz welches durch die Erfahrung gewachsen und veredelt wurde? Ist man der Weg? Oder ist dieser nur dazu da gewesen, um erkennen zu können, welchen Anteil Gottes man auf dem Weg selbst verkörpert? Die Reise des Empfindens, ist es worum es stets geht und was den Kern jeder Herzenslehre ausmacht und äußere Wertvorstellungen überflüßig (erst recht solcher Natur, wie man sie Anderen aufdrängen mag, in dem man sich selbst für besser hält, als Andere, während doch das Empfinden sich mehr bei Anderen einstellt, als auf Seitens der Selbstgefälligkeiten in bloß moralischen Wertvorstellungen).


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